Unter der Überschrift „Expertinnen und Experten erarbeiten eine Reformempfehlung“ stellt das BMG auf seiner Homepage die berufenen Experten*innen vor. Mit Frau Prof. Martina Hasseler ist eine profilierte Expertin aus dem Bereich der angewandten Pflegewissenschaften benannt. Weitere Vertreter*innen der Profession Pflege sucht man in diesem Gremium ebenso vergeblich wir das Pflegemanagement.
Wurde in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie im politischen Kontext immer wieder betont, wie wichtig die Profession Pflege für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist, so scheint dies ebenso schnell wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Bei der jetzt angedachten und zweifelsohne zentralen Weichenstellung für die Krankenhausversorgung der Zukunft war im Expertengremium zum wiederholten Mal kein Platz für einen Vertreter des Pflegemanagements. Aus Sicht des Bundesverbands Pflegemanagement ein klares Zeichen, dass dort, wo Empfehlungen erarbeitet werden, die zu weitreichenden politischen Entscheidungen führen werden, die Meinung des Pflegemanagements nicht gefragt ist. „Bei all den Empfehlungen, die von der Kommission erarbeitet werden, wird die entscheidende Frage der Zukunft sein, wie viele Pflegekräfte stehen insgesamt für alle Versorgungsbereiche zur Verfügung, nicht nur für das Krankenhaus“ skizziert Peter Bechtel, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Pflegemanagement, die Dimension der Reform. Insbesondere die poststationären Versorgungsstrukturen seien hier in die Betrachtung miteinzubeziehen. Der bereits überall mehr als spürbare Fachkräftemangel in der Pflege werde sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen und zu nicht unerheblichen Einschränkungen in der Gesundheitsversorgung führen. „Demografische Entwicklungen sind keine Prognose, sondern Realität“, so Bechtel.
In so einer Gemengelage das Management nicht mitzunehmen, ist nach Ansicht des Pflegemanagementverbands unverantwortlich. Nur zusammen mit einem starken Pflegemanagement und zukunftsweisenden Personalentwicklungsmodellen wird eine Krankenhausreform, besser noch eine „Gesundheitsversorgungsreform“ gelingen.