Advanced Practice Nurses (APNs) sind international, insbesondere im englischsprachigen Raum, in den Versorgungsstrukturen seit Jahrzehnten fest etabliert. Auch in Deutschland hat sich die Disziplin im klinischen Setting in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, ist aber noch weit davon entfernt, selbstverständlich zu sein. Experten aus dem Deutschen Netzwerk APN & ANP und dem Bundesverband Pflegemanagement haben im Rahmen einer Arbeitsgruppe in den letzten beiden Jahren gemeinsam ein Positionspapier entwickelt, dass dazu beitragen soll, die Disziplin in Deutschland voranzutreiben.
Der Einsatz von APNs führt nachweislich zu einem besseren Patienten-Outcome, entlastet das ärztliche Personal ebenso wie das Pflegepersonal und trägt erheblich zu einem neuen Selbstverständnis der Pflege bei. In Kliniken, die konsequent APNs einsetzen, ist die Patientenzufriedenheit höher, sind Re-Hospitalisierungs- und Mortalitätsrate signifikant geringer. APNs sind hochqualifizierte Akademiker*innen, die mit ihrer Handlungsautonomie direkt auf Augenhöhe mit dem ärztlichen Personal agieren können. Das Zusammenspiel von Pflegemanagement einerseits und APNs andererseits sorgt für klare Managementstrukturen bei maximaler Flexibilität zur Optimierung der Versorgungsqualität der Patienten.
„Die aktuelle Situation macht deutlich, dass sich die Pflege insgesamt neu aufstellen muss, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die vertiefende pflegerische Fachlichkeit der APNs verläuft komplementär zur medizinischen Versorgung und ist unverzichtbar für eine moderne, auf den Patienten ausgerichtete, optimale Versorgungsqualität“, kommentiert Peter Bechtel, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Pflegemanagement das Positionspapier.
„Eine transformationale Führungskultur in allen Versorgungsbereichen ist entscheidend für die erfolgreiche Etablierung von APNs und die Weiterentwicklung aller Pflegefachpersonen. Was in England und anderen Ländern bereits selbstverständlich ist, muss in Deutschland jetzt konsequent mit Unterstützung der Gesetzgebung vorangetrieben werden“, ergänzt Anne Volmering-Dierkes, Schatzmeisterin und Mitglied des Vorstandes des Deutschen Netzwerkes APN & ANP.