Datum
10.01.2022
Titel
Stelle des Pflegebevollmächtigen der Bundesregierung vakant.
Untertitel
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Dr. h.c. Andreas Westerfellhaus ist zu Beginn des neuen Jahres aus seinen bisherigen Diensten durch den neuen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entlassen worden, eine Nachfolgeregelung gibt es derzeit nicht.
Text

Dabei war zu Beginn der letzten Legislaturperiode das Signal des Vorgängers Lauterbachs klar: „Wir stärken die Profession Pflege, indem wir jemanden mit entsprechender pflegeberuflicher Fachkompetenz in das Amt des Bevollmächtigten für Pflege holen.“ Jedoch ist in den letzten vier Jahren deutlich geworden, dass die Funktion des Pflegebevollmächtigten vordergründig den Interessen der zu Pflegenden dienen sollte. Auch wenn er gleichzeitig als Ansprechpartner für alle in der Pflege Tätigen sein sollte. Diesen Aufgaben ist Herr Westerfellhaus, der mit zwei Amtsperioden als Präsident des Deutschen Pflegerates neben seiner Fachlichkeit auch berufspolitische Erfahrung in das Amt des Bevollmächtigten mitbrachte, trotz vieler Widerstände gerecht geworden. Er war durch und durch ein Vertreter der Berufsgruppe der professionellen Pflege im Amt eines Staatssekretärs. Durch dieses Amt ist der Berufsgruppe selbst auch bundespolitische Anerkennung zuteilgeworden.

Die Stelle des Pflegebevollmächtigten ist mit Start der neuen Regierung bisher noch nicht nachbesetzt worden. „Wir können nur hoffen, dass die Stelle mit der gleichen Fachkompetenz aus den Reihen der beruflich Pflegenden schnellstmöglich nachbesetzt wird“, so Peter Bechtel, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Pflegemanagement. „Wir hatten mit Herrn Westerfellhaus einen zuverlässigen und fachkompetenten Partner an unserer Seite, der die Belange der Pflegenden wie auch die der zu Pflegenden kannte. Diese Kompetenz innerhalb der Bundesregierung auch weiterhin so verankert zu wissen, ist das Mindeste, was wir von unserem neuen Bundesgesundheitsminister in Zeiten der Pandemie erwarten dürfen“, so Bechtel weiter.

Inwieweit die Stärkung des Deutschen Pflegerates sowie seine Platzierung in zentralen Bundesgremien in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt, bleibt abzuwarten. Jedenfalls müssen die Pflegekräfte in diesem Land endlich die berufspolitische Verankerung erfahren, die zur Besserung des Pflegenotstandes in Deutschland notwendig ist. Dazu braucht es die Pflegefachkompetenz aus den Reihen der Profession.